Zentrale Themen

Zentrale Themen

Alle Themen kreisen um das zentrale Thema „Lernen“: sie beginnen mit Lernen  – und münden im Lernen, eine Spirale, die uns immer weiter treibt.
Daher fassen wir an dieser Stelle zusammen, was Lernen für uns bedeutet.

Lernen

Menschen ist die Fähigkeit zu lernen von Natur aus gegeben. Sie lernen immer – aktiv und auf individuelle, eigenständige Art und Weise. Sie brauchen diese Fähigkeit, um sich die Welt zu erschließen, um an der Welt teilzuhaben.

Lernen ist nicht einsehbar. Lernen geschieht.

Lernen nimmt seinen eigenen Verlauf und braucht seine Zeit und seinen Freiraum genauso wie seine Privatheit und den Schutz, Fehler machen zu dürfen um voranzuschreiten.

Lernen braucht Muße, um die Lerninhalte zu verdauen – denn Lernen ist auch und vor allem ein kontemplativer Prozess.

Lernen wird initiiert, wenn die Auseinandersetzung des Menschen mit der Welt Brüche bzw. Lücken offenbart, die ihn irritieren. Diese Verunsicherung, das Wahrnehmen der Brüchigkeit, das Erkennen der eigenen Grenzen, führt dazu, diese Brüche bzw. Lücken schließen zu wollen – der Lernprozess ist angestoßen. Wesentlich dabei ist, dass die Lernenden (auch im schulischen Kontext) dadurch herausgefordert, aber nicht überfordert werden. Das heißt, die Lücken sind den Lernenden angemessen, das Schließen der Lücken wird als möglich wahrgenommen.

Um diese Lücken zu schließen und die auftauchenden Probleme zu lösen, eignen sich die Lernenden, aufbauend auf ihre persönlichen Vorerfahrungen und ihr Vorwissen, neues Wissen an. Dabei wird das Wissen vertieft, es bewährt sich in unterschiedlichen Kontexten bzw. Handlungen – die Lernenden werden kompetent und greifen damit auf einen größeren Wissenspool zurück, in den sie wiederum neue Informationen verankern können.

Die heutige Gesellschaft erwartet von den Heranwachsenden internationales und globales Handeln. Dazu brauchen diese eine breit gefächerte Allgemeinbildung, Allgemeinbildung, die es ihnen ermöglicht, die Welt differenziert wahrzunehmen und kompetent zu handeln. Sie werden dadurch befähigt, sich in der Welt zu orientierten und in der kulturellen Gemeinschaft heimisch zu werden – eine Voraussetzung für ein gelingendes, befriedigendes Leben.

Neben den fachlichen Kompetenzen brauchen Heranwachsende aber auch überfachliche Kompetenzen, beispielsweise ein Metawissen über das eigene Lernen und Strategien zur praktischen Nutzung ihres Wissens. Sie brauchen Selbstkompetenz, soziale Kompetenzen und ein System verbindlicher Wertorientierungen, sie brauchen Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, mit ihrem Wissen kreativ umzugehen und neue Ideen, neue Produkte und neues Wissen zu generieren.

Und schließlich brauchen sie die Kompetenz, Verantwortung für ihr eigenes, andauerndes und lebenslanges Lernen zu übernehmen.

Die Schule als ein Ort des Lernens hat die Aufgabe, allen Jugendlichen diese Teilhabe an der Bildung zu ermöglichen und ihnen eine Lernumgebung zur Verfügung zu stellen, in der sie an adäquaten Aufgaben ihre fachliche wie überfachliche Kompetenz und ihr Wissen erweitern – ihren individuellen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Fertigkeiten gemäß.

Lehrpersonen, die sich an den Möglichkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Lernenden orientieren und deren Beziehung zu den Lernenden auf (wechselseitige) Wertschätzung gründet, ermöglichen positive Lernerfahrungen und schaffen die Basis für gelingendes, lebenslanges Lernen. Dies befähigt die Heranwachsenden nicht zuletzt, für sich selbst Sorge zu tragen, um dann auch für andere Verantwortung zu übernehmen.

Wird der Lern- bzw. Kompetenzzuwachs für die Lernenden sichtbar, stärkt dies das Selbstvertrauen und das Gefühl der Selbstwirksamkeitund steigert letztendlich auch die Lernmotivation.

Ein kompetenzorientierter Unterricht fordert Lernende heraus zu handeln und ihr Wissen auf verschiedenen Kompetenzebenen zu erproben. Wenn Lernende ihr Wissen wiedergeben können, Zusammenhänge begriffen haben, ihr Wissen zum Lösen unterschiedlicher Aufgaben in unterschiedlichen Kontexten angewendet haben und ihre Handlungen reflektieren, dann wird dieses Wissen vertieft und verfügbar.

Im Wechselspiel zwischen Wissensaneignung und kompetenter Handlung wird gelernt.

Notwendige Voraussetzung für gelingendes Lernen und Lehren ist eine auf Wertschätzung gegründete gegenseitige Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden, eine klare Trennung zwischen Lern- und Leistungssituationen und ein humorvoller Zugang zur Welt und zum Anderen, – nur so wird der nötige Freiraum, die notwendige Sicherheit und die erforderliche Privatheit für das Lernen gewahrt.