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Querfeldein | Leitgedanken

Lernen geschieht – auf individuelle und einzigartige Weise.

Wenn das Lernen an sich auch nicht einsehbar ist, kann es doch initiiert, angeregt werden. Und es können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das Lernen fördern und unterstützen.

Welche Aspekte dem Lernen förderlich sind, zeigt die folgenden Abbildung:

Ich habe meine 10 – 11-jährigen Schüler/innen befragt. Hier ihre Antworten, die den wissenschaftlichen erstaunlich ähneln.

Wie ich am besten lernen kann:

  • Wenn, Stille herrscht.
  • Wenn, mein Arbeitsplatz ordentlich ist.
  • Wenn, ich alles habe was ich brauche.
  • Wenn, ich nicht gestört werde.
  • Wenn, ich an einen ordentlichen/Friedlichen Platz bin.
  • Wenn, ich mich gut konzentrieren kann.
  • Wenn, ich lust habe.
  • Wenn, ich alles verstehe und es mir leicht fällt.
  • Wenn, ich fröhlich bin.                                          
  • wenn es ruhig ist
  • wenn mich keiner stört
  • wenn ich alleine im Zimmer bin
  • wenn es Ordentlich ist
  • wenn das Fenster offen ist
  • mit viel Konzentration
  • wenn ich glücklich bin
  • wenn ich lust habe
  • gute Musik
  • keine nervenden Personen
  • Eistee                                        

Wie Ich am Besten lernen:

Wenn ich mit jemand anderm lerne!

Was ich zum Lernen brauche:

  • viel Ruhe
  • Schreibzeug & Hefte
  • nette Professoren
  • Stoff
  • Pausen dazwischen
  • ausgeschlafen sein
  • Lust zum Lernen
  • genügend Zeit
  • Süßigkeiten, Almdudler
  • Internet
  • Handy                                               

Zum Lernen brauche ich mein Gehirn.

Am besten Lerne ich wenn es still ist.

Ich lerne wenn ich frisch bin.

Lernen bedeutet das wir irgendwas merken, sodas wir es wenn später brauchen wieder können.

Wir lernen damit wir im Leben uns leichter tun             

Ich lerne wenn mir langweilig ist.

Zum lernen brauch ich einen Platz wo ich ungestört lernen kann. 

Lernende brauchen ein soziales Netz, in dem sie sich wohl und sicher fühlen.

Grundlage gelingender Lernprozesse ist eine unterstützende, wertschätzende Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden.

Auf die Frage, was sich meine (damals) 16-jährigen Schüler/innen von den Lehrer/innen wünschten, was ihnen wichtig wäre, antworteten sie:

Sie sollen gut mit Schülern umgehen können und Humor haben 

Gut zuhören, Einfühlungsvermögen

Ich wünsche mir Lehrer, die jederzeit im Kopf haben, in welchem wichtigen Abschnitt des Lebens sich die Schüler befinden.

Humor ist auch wichtig!

Die Lehrer sollten sich mit den Schülern etwas mehr unterhalten, also jetzt nicht nur schulisch sondern auch allgemein.

Lehrer sollten sich wirklich für die Schüler interessieren und auf diese eingehen; zuhören

Mit Schülern einmal lachen (einen Witz oder so machen), da findet man einen sympathisch

Für die Schule wünsche ich mir:

Eine Cafeteria und eine Ruheecke

Lernen formt die Persönlichkeit.

Die Antwort eines Schülers (damals 16 Jahre) zeigt dies auf beeindruckende Weise.
Der Arbeitsauftrag, (ausgehend von einer Textstelle aus dem Buch: Fräulein Smillas Gespür für Schnee von Peter Hoeg in der Smilla über die Beziehung zwischen Lebensgeschichte und Mathematik  (genauer der Zahlenmengen) spricht,) umfasste neben einer rein mathematischen Frage zu den Zahlenmengen auch die Frage nach der persönlichen Sichtweise zu Smillas Zugang zur Mathematik.

Hier die Antwort:

Es gefällt mir, wie Fräulein Smilla den Zusammenhang zwischen Zahlen und Menschen erklärt. Ich spüre es genauso, wenigstens denke ich, dass ich das so spüre. Als Kind lebte ich nur in natürlichen Zahlen und in denen, die diese verminderten, jedoch nie unter Null gingen und so positiv blieben. Auch weiß ich, wie die negativen Zahlen ins Spiel kamen; genau wie in der Mathematik kämpfte ich mit dieser neuen Erweiterung, was nicht immer im positiven Bereich ausging. Die irrationalen sind die unendlichen unerforschten Tiefen des Lebens, die ich nicht aufs Ganze erforschen kann. Die rationalen Zahlen sind auch Tiefen, aber mit sichtbarem Grund; sich selbst erforschen scheint einfach…..

Die Antworten der Schüler/innen haben mich in Erstaunen versetzt und mir gezeigt, dass Bücher und Informationen, die ich von anderen „erwachsenen“ Menschen einhole, wichtige, aber nicht die einzigen Quellen sind, die mir die Schulwelt und die Situationen bzw. Interaktionen begreifbar machen und meine Handlungen leiten.

Ich muss selber aktiv hin- und zuschauen, hin- und zuhören – und meinen eigenen Lern – und Lehrweg gehen. Auch die Lehrwege sind individuell und einzigartig.

Wäre mir auf meiner Suche nach dem einen, einzigartigen, für alle gleichermaßen und ohne Unterschiede zu beschreitenden Königsweg des Unterrichtens der kleine Prinz begegnet, er hätte wohl sacht und verwundert den Kopf geschüttelt und gemurmelt:

Die Erwachsenen sind entschieden sehr sehr verwunderlich.

Ingrid Salner-Gridling