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3. ÖZEPS-Mobbing-Tagung - Nachlese

Mobbing ist wiederholter und vorsätzlicher Missbrauch von Macht und sozialen Beziehungen, Ausübung von Gewalt und ein systematischer Angriff auf die Menschenwürde.

 Dass Mobbing immer Gewalt ist und weitreichende Folgen hat ist unumstritten.
„Mobbing hat viele Gesichter, je nach Alter, Geschlecht und Kultur. Auch moderne Technologien werden mitunter für Mobbing missbraucht. […] Mobbing beeinträchtigt nicht nur die psychische und physische Gesundheit sowie die soziale und schulische Entwicklung der Betroffenen. Mobbing hat auch für die ganze Gesellschaft massive Konsequenzen: Es beeinträchtigt die Effizienz unseres Bildungswesens, verursacht Kosten für unser Gesundheitswesen, unser Sozialwesen sowie das Justizsystem und reduziert spätere Arbeitsleistung, Produktivität und Innovation.“

Auszug aus der Kandersteger Deklaration

Das Einschreiten gegen Gewalt ist somit ein gesellschaftlicher Auftrag. Die kompromisslose Ablehnung jeder Form von Gewalt (Null-Toleranz) und das konsequente Einschreiten bei Gewalthandlungen ist in Schulen (und allen Organisationen dieses Landes) unerlässlich und Bedingung für ein gutes Lern- und Arbeitsklima.

Voraussetzung für ein gewaltfreies Miteinander sind das

  • Wissen um Formen von Gewalt an Schulen – auch in Machthierarchien,
  • deren Entstehung,
  • der Wille und die Bereitschaft, Gewalt auch wahrnehmen zu wollen,
  • die Bereitschaft zu Handeln
  • die Förderung von Selbst- und Sozialkompetenz,
  • eine Kultur des Respekts, der gelebten Verantwortung und demokratischer Beteiligung
  • sowie konstruktive Konfliktlöseansätze und deeskalierender Maßnahmen.

Eine zentrale Bedeutung in der Präventionsarbeit kommt den personbezogenen überfachlichen Kompetenzen (Selbst- und Sozialkompetenz) zu:
Überzeugende internationale Untersuchungen zeigen, dass Lehrpläne, die soziale und emotionale Bildung berücksichtigen, eine Schlüsselrolle für die persönliche Entwicklung spielen und dazu beitragen, eine Kultur der Gewalt an Schulen zu verhindern. Ausreichend Unterrichtszeit für soziale und emotionale Bildung in allen europäischen Schulen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Prävention von Mobbing und Gewalt an Schulen.“ (Downes P.; Cefai, C.: How to Prevent and Tackle Bullying and School Violence: Evidence and Practices for Strategies for Inclusive and Safe Schools, NESET II report, Luxembourg: Publications Office of the European Union, 2016. doi: 10.2766/0799, S.12)

Das Bundeszentrum ÖZEPS hat im Rahmen seines Auftrags vom 2. – 4. November 2017 bereits zum dritten Mal eine dreitägige schulartenübergreifende Veranstaltung zu Gewalt- und Mobbingprävention an Schulen durchgeführt.

Gleich zu Beginn haben Schüler/innen aus vier Schulen/drei Bundesländern im Rahmen eines Forum-Theaters Szenen zum Mobbingalltag an Schulen aus ihren eigenen Erfahrungen dargestellt. Rollen der Beteiligung in Mobbingprozessen wurden sichtbar gemacht und die Teilnehmer/innen konnten durch aktives Eingreifen versuchen, das Geschehen zu beeinflussen. Mit den beeindruckenden Erfahrungen aus diesem – wenn auch gespielten so doch unmittelbar erlebbaren – schulischen Mobbing-Alltag wurde eine gute Grundlage gelegt, um in der Folge mittels Impulsvorträgen Wissen gezielter anzueignen und in Workshops konkrete Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen und auszuprobieren.

Grundsatz und Leitlinie der Veranstaltung war der ethische Imperativ von Heinz von Foerster, der auch als Handlungsanleitung bei präventiven sowie interventiven Maßnahmen gilt:

„Handle stets so, dass die Zahl der Wahlmöglichkeiten größer wird.“

ÖZEPS orientiert sich an diesem Leitsatz und bietet zahlreiche Angebote zur Erweiterung dieser Handlungsmöglichkeiten – Handreichungen wie „Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen im Unterricht“, „Gewaltprävention an Schulen“, „Vereinbarungskultur an Schulen“ und „ePOP“, eine Sammlung von Aufgaben zur Förderung personaler und sozialer Kompetenzen. Zahlreiche Veranstaltungen zu Persönlichkeitsstärkung, Peer-Learning, Gewaltprävention und Mobbingprävention sind der Beitrag des Bundeszentrums zur Gestaltung gewaltfreier Beziehungen an Schulen und damit zum Qualitätsbereich Klassen- und Schulklima.

Darüber hinaus entsteht gerade ein Materialienpaket zum Thema Mobbing, das im Sommersemester 2018 fertig vorliegen wird.

Von ÖZEPS:

  • ÖZEPS cinema edu ‚ „Mobbing?’“ – szenisches Material zu Mobbing,
  • ein darauf abgestimmtes Booklet mit Begleitmaterial
  • eine Handreichung „Mobbingprävention an Schulen

Vom BMB:

  • „Mobbingintervention – ein Leitfaden für die Schulgemeinschaft zum Umgang mit Mobbing“

 

 

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